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Architekturfahrt in den Bregenzer Wald
15. September 2018 @ 9:30 - 19:00
€35
Moderne Holz-Architektur im Bregenzer Wald wird der Schwerpunkt der zweiten Architekturfahrt sein.
Zwischen Hittisau und Andelsbuch sollen unter professioneller Führung außergewöhnliche Beispiele privater und öffentlicher Gebäude besichtigt werden.
Das Zusammentreffen der alten und neuen Holz-Architektur ist auffallend und überraschend. Es zeigt ein Miteinander von Tradition und Moderne. Alle diese Holzbauten haben gemeinsam: Der Grundriss ist bewusst einfach. Diese Geradlinigkeit in der Bauweise wirkt unaufdringlich und authentisch.
Klare moderne Linien überzeugen durch hohe handwerkliche Qualität.
Im Vordergrund stehen der sparsame Umgang mit den Ressourcen und energieeffizientes Bauen.
Bericht über die Architekturfahrt von Dr. Friederike Ivanovas
Die 2. Architekturfahrt der Kulturgemeinde am 15. September 2018 stieß auf erfreulich großes Interesse bei der Bevölkerung.
Bei bestem Ausflugswetter machten sich die sehr interessierter Teilnehmer auf die Fahrt nach Krumbach. Dort wurde die Gruppe von einer sehr kundigen und mit den Örtlichkeiten bestens vertrauten Kulturführerin empfangen. Zunächst war das Pfarrhaus in Krumbach zu besichtigen. „Pfarrhaus“ ist als traditioneller Begriff zu verstehen. Das Gebäude wird nämlich in erster Linie multifunktional als Gemeinde –und Veranstaltungssaal benutzt, im Obergeschoß dazu auch als Gemeinde-Bücherei. Ziel der Gemeinde war, mit dem Bau ein lebendiges Dorfleben zu fördern und zu unterstützen.
2013 wurde es in Zusammenarbeit von renommierten ortsansässigen Architekten fertig gestellt. Die Architekten Bernardo Bader, Bechter, Zaffignani Architekten
und Hermann Kaufmann erhielten dafür mehrere bedeutende Preise und Auszeichnungen.
Das Gebäude wurde in Ständerbauweise hergestellt. Verwendet wurde ausschließlich einheimisches Holz, geheizt wird mit Hackschnitzeln. Das gab der Führerin die Gelegenheit über die Bedeutung der Verwendung des Werkstoff „Holz“ im Bregenzerwald ausführliche Erklärungen abzugeben. Holz steht neben der selbstverständlichen Einbeziehung der Ressourcen der Gegend auch für Nachhaltigkeit und Energieeffiziens und für handwerkliche Tradition und Können.
Verblüffend war die Ausstrahlung der sparsam eingerichteten Räume mit Weißtanne als Wandverkleidung und unbehandelten Eichenböden. Die minimalistische Einrichtung gepaart mit sicherem Geschmack für Ausstattung und vermittelt Ruhe und Wohlbehagen.
Anschließend waren vier der insgesamt sieben BUS:STOPPs zu besichtigen. Jedes von international renommierten Architekten gebauten „Buswartehüsle“, zeigte jeweils einem total unterschiedlichen Dialog der traditioneller Materialien, gekonnter Fertigungstechniken und der Landschaft.
Die modern renovierte Kirche in Lingenau war ein weiteres Architektur- Erlebnis. Die Architekten des Kirchenumbaus Ernst Beneder und Anja Fischer erhielten dafür 2012 einen der renommiertesten Architekturpreise Österreichs. Entstanden ist „ein spirituelles Gesamtkunstwerk mit viel Liebe zum Detail und einer reichen Symbolik, die sich vor allem auf Johannes den Täufer, den Schutzpatron der Kirche bezieht“.
Staunenswert ist, wie die dörfliche Bevölkerung von Lingenau das Konzept des Umbaus mitgetragen hat. Auch das als Beweis, dass Architektur im Bregenzerwald nicht zum Selbstzweck entsteht.
Nach dem Mittagessen in Hittisau und einem kurzen Blick auf das von Zumthor erbaute „Frauenmuseum“ stand der Besuch bei dem Architekten und Lichtdesigner Peter Bechter in seinem zum Loft umgestalteten Bauernhaus auf dem Programm. Hier konnte individuelles Gestalten und Wohnen erlebt und ein junger energiegeladener Architekt im Gespräch kennen gelernt werden. Ganz besonders interessant waren auch seine innovativen Ideen zum Thema Beleuchtung.
Den Abschluß fand die 2. Architekturfahrt der Kulturgemeinde im „Werkraum“ in Andelsbuch. Im Werkraum Depot waren originelle und herausragende Exponate der Bregenzerwälder Handwerker zu besichtigen.
Unter dem Eindruck der überaus spannenden Architektur im Bregenzerwald, wo sich Tradition und Moderne verbinden und am Beispiel von öffentlichem Bauten und Wohnkultur erlebt werden konnte, kehrten die zufriedenen Teilnehmer von der Fahrt zurück.
Dr. Friederike Ivanovas
Den Pressebericht finden Sie -> hier
Die Fotos in der Bildergalerie finden Sie –> hier
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