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Andorra
10. Mai 2012 @ 20:00 - 22:30
von Max FrischLandestheater Schwaben, Memmingen
Schauplatz des Stücks ist der fiktive Landstrich Andorra. Der Lehrer gaukelt seinen Mitbürgern vor, sein Sohn Andri sei ein jüdisches Pflegekind. Diese reden eifrig von Toleranz, lassen jedoch die Sprengsätze ihrer kleinen Bösartigkeiten hochgehen, machen Andri zum Außenseiter. Nach einem regelrechten Trommelfeuer von Vorurteilen und Ausgrenzung eignet sich der junge Mann die ihm aufgedrängte Identität bewusst an. Andris Existenz und das Bild der Andorraner von ihm sind deckungsgleich; die äußerste Konsequenz, ihn hinzurichten, ergibt sich geradezu zwangsläufig. „Ich bin nicht schuld“ oder „Ich hab nur meinen Dienst getan“ versuchen sich die Andorraner herauszureden. Max Frischs Drama, 1961 uraufgeführt, thematisiert ‚Fremdenhass‘, ‚Anderssein‘ und ‚Zivilcourage‘. Seine ungebrochene Aktualität lässt sich etwa mit Thilo Sarrazins problematischem Buch „Deutschland schafft sich ab“ belegen.