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Erdbeben in Chili
15. März 2014 @ 20:00 - 22:30
Heinrich von Kleist
Die Erzählung spielt in „St. Jago, der Hauptstadt des Königreichs Chili“ im Jahre 1642, am Tag eines verheerenden Erdbebens. Am Morgen jenes Tages will sich Jeronimo Rugero im Gefängnis das Leben nehmen, da die geliebte Frau, Donna Josephe Asteron, die aus vornehmem Hause stammt und mit der er ein uneheliches Kind hat, an diesem Morgen öffentlich hingerichtet werden soll. Noch bevor die Hinrichtung vollzogen wird, erschüttert ein Erdbeben die Stadt, zerstört öffentliche Gebäude und auch das Gefängnis, so dass Jeronimo Rugero frei und auch Donna Josephe mit dem Leben davonkommt. Die Beiden finden sich glücklich wieder, zusammen mit ihrem Kind, das Josephe aus dem Dominikaner-Kloster holt, in das ihr Vater sie gesperrt hat, und in welchem sie das Kind zur Welt brachte. Zusammen mit ihrem kleinen Sohn werden Jeronimo und Josephe – trotz der allgemeinen gesellschaftlichen Ächtung – von Don Fernando und dessen Frau, die ebenfalls einen Säugling hat, freundlich aufgenommen. Gemeinsam nehmen sie an einem Dankgottesdienst in der Dominikanerkirche teil, um Gott für ihre Rettung zu danken. Doch, geschürt von der Hasspredigt eines Dominikanerpaters, werden Jeronimo und Donna Josephe von dem aufgehetzten Mob erschlagen. Don Fernando, dessen kleiner Sohn bei den Gewalttätigkeiten ebenfalls ermordet wird, nimmt nun den Sohn von Jeronimo und Donna Josephe an Kindes statt an. Damit ist nach der im christlichen Sinne vollzogenen Sühne des Paares durch ihren Tod eine glückliche Wende in der Rettung ihres Kindes möglich geworden.